An vielen Kassen wird noch heute mit Bargeld gezahlt, die Deutschen trennen sich nur schwer von Münzen und Scheinen. Anders sieht es in zahlreichen virtuellen Branchen aus. Ganz besonders der Gaming-Sektor zeigt, wie stark digitale Währungen geworden sind. Beim Glücksspiel setzen Spieler auf das Paypal Casino, da sie den Zahlungsdienstleister zu schätzen wissen.
Bei klassischen Computerspielen wird mit Guthabenkarten, Kreditkarte und Wallets gezahlt. Ebenso verbreitet sind digitale Finanzsysteme in der E-Commerce-Branche, dort sind Barzahlungen ohnehin nicht möglich. Aber wie wird sich die Digitalisierung der Finanzsysteme auf den allgemeinen Alltag auswirken? Ist Bargeld wirklich vom Aussterben bedroht und bald nirgendwo mehr nötig?
Bargeld wird abgeschafft – was ist dran an der Vermutung?
Die Deutschen sind eigen, wenn es um ihre Finanzen geht. Seit Jahren gibt es Gerüchte dahingehend, dass das Bargeld abgeschafft werden soll. Tatsächlich gibt es Länder (z.B. Schweden und Dänemark), wo Barzahlungen kaum mehr eine Rolle spielen. Ob im Taxi, im Restaurant oder an der Supermarktkasse, hier zahlt jeder mit Karte.
In Deutschland ist es nahezu überall möglich, mit Scheinen zu zahlen, das Bankwesen hat sich allerdings verändert. Filialen mit Kassenschalter sind längst geschlossen worden, Bargeld einzuzahlen wird immer schwieriger. Geplant ist die Einführung des digitalen Euros, die das gewohnte Bargeld ersetzen könnte. 2020 zeigten sich die Deutschen mit dieser Entwicklung nicht einverstanden, sie möchten ihr Bargeld behalten.
Primär sind ältere Menschen unzufrieden, wenn sie an die vollständige Digitalisierung des Zahlungswesens denken. Sie sind nicht damit aufgewachsen, haben oft Berührungsängste und Sorgen. Junge Generationen unter 30 sind hingegen deutlich offener und hätten weniger Schwierigkeiten, auf das klassische Bargeld zu verzichten. Bislang ist es laut Politik nicht absehbar, dass Bargeld komplett abgeschafft wird.
Stattdessen soll die digitale Zahlungsinfrastruktur weiter ausgedehnt werden. Entscheidet sich die EZB für die Einführung der digitalen Währung, würde bis zur tatsächlichen Umsetzung eine Zeit von mindestens drei Jahren vergehen. Und selbst wenn der digitale Euro schließlich verfügbar ist, wird das Bargeld nicht synchron damit verschwinden. Es wird eine lange Übergangsphase geben, insbesondere da die Menschen in Deutschland mehr als 50 % ihrer Transaktionen noch immer bar bezahlen.
Einschränkungen für Bargeld – das Zahlungswesen hat sich verändert
Eines der größten Risiken bei Bargeldzahlungen ist die Geldwäsche. Es gibt kaum eine Möglichkeit der Kontrolle, wenn große Summen Geld gewaschen werden. Um das zu verhindern, haben Banken bereits Grenzen eingeführt. Wer 10.000 € und mehr auf sein Konto einzahlt, muss die Herkunft des Geldes im Nachhinein nachweisen. Barzahlungen im Handel sind ebenfalls auf maximal 10.000 € begrenzt, in anderen Ländern Europas liegt die Grenze bereits bei 5.000 €.
Das Thema Falschgeld spielt auch für Händler eine große Rolle. Die Akzeptanz von Scheinen ist geringer geworden, beim Bäcker, an der Tankstelle und auch bei vielen anderen Läden sind Zahlungen mit 100 oder 200 € Noten nicht erlaubt. Selbst im Autohandel, der lange von Barzahlungen profitiert hat, ist man mittlerweile auf digitale Bezahlmethoden umgestiegen. Im Hinblick auf das Thema Sicherheit könnte die Digitalisierung des Finanzwesens erhebliche Vorteile mit sich bringen.
Fazit: Noch viel Arbeit nötig, bis zur vollständigen Digitalisierung von Zahlungen
Wer im Casino einzahlt oder seinen Einkauf im Internet zahlt, nutzt ohne Probleme Anbieter wie PayPal, Google Pay und Co. Um diese Option flächendeckend und vor allem alternativlos einzuführen, wird es noch viel zu regeln geben. Es macht einen Unterschied, ob Bargeld als Option erhalten bleibt oder ob Menschen gezwungen sind, auf digitale Lösungen umzusteigen.
Wie schnell das bei bestimmten Personengruppen zu Problemen führen kann, hat erst die Einführung des Deutschlandtickets gezeigt. Hier war es für Menschen mit Schulden teilweise nicht möglich, sich das vergünstigte Fahrticket zu kaufen. Bevor also ein Wegfall des Bargelds realistisch wird, ist zu klären, wie alle Menschen mit digitalen Bezahlmethoden versorgt werden können.
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