Man hat die Entscheidung getroffen, sein Domizil mit einer Alarmanlage ausstatten zu lassen und die Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu erhöhen. Dies ist ein kluger Schachzug, da Einbrüche in Häuser und Wohnungen in Deutschland zunehmen. Die registrierten Fälle von Wohnungseinbrüchen sind laut der polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2022 um 21,5 % gestiegen, was umgerechnet 11,672 Fällen entspricht. Da lohnt sich die Installation einer Alarmanlage, um nicht selbst zu einer Statistik zu werden.
Aber welches Alarmsystem passt zu den persönlichen Bedürfnissen, dem Budget und bietet den Schutz, den man sich wünscht? Die Preise einer Alarmanlage hängen dabei sowohl vom System selbst ab als auch davon, ob die Installation in Eigenregie oder durch einen Fachbetrieb erfolgt. In diesem Beitrag stellen wir die vier gängigen Alarmsysteme vor und erklären deren Funktionen und Einsatzgebiete.
🏡 Eingebaute, verkabelte Alarmanlagen
Die eingebauten Alarmanlagen sind der Klassiker der Alarmsysteme und haben einen geringen Wartungsaufwand. Sie sind besonders gut geeignet, wenn sie in Neubauten montiert werden und eine komplette Anlage installiert, werden kann. Die Installation ist schnell abgeschlossen und die Geräte werden verdeckt montiert, was ein weiterer Vorteil einer verkabelten Anlage ist.
Dieses System ist im Allgemeinen mit einer Zentrale ausgestattet, welche Einbruchsversuche erkennt und an die verbundene Zentrale meldet. Es arbeitet mit zahlreichen Sensoren (häufig Magnetkontakte), die man an Fenstern und Türen anbringt. Bei einem Versuch einzudringen wird der Alarm ausgelöst und optische Bewegungsmelder detektieren ebenfalls Bewegungen. Man kann Sensoren auch unter der Trittmatte platzieren und sobald ein Eindringling sie betritt, wird der Alarm ausgelöst.
Dieses System ist äußerst zuverlässig und Sabotageversuche scheitern in den meisten Fällen. Die Anschaffungskosten und der Einbau sind relativ hoch, vor allem wenn es sich um einen nachträglichen Einbau handelt. Die Bedienung des Alarmsystems ist benutzerfreundlich und leicht zu steuern.
📶 Funk-Alarmanlage ohne Verkabelung
Funk-Alarmanlagen haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen, besonders in Privathäusern. Das Gerät wird bei dieser Variante durch die Alarmzentrale durch Strom versorgt sowie gesteuert und ist mit einer Batterie im Falle von Stromausfall ausgestattet. Kein aufwendiges Kabellegen oder Aufstemmen sind nötig, was einiges an Geld spart, im Vergleich zu einer verkabelten Alarmanlage. Beim Umzug kann man sie leicht mitnehmen und in der neuen Residenz wieder montieren.
Vom Prinzip her ist sie aufgebaut wie eine verkabelte Alarmanlage, mit dem Unterschied, dass Signale per Funk übertragen werden. Sie erkennen Einbruchsversuche über Magnetkontakte, Sensoren und Bewegungsmelder.
Beim Kauf einer Funk-Alarmanlage ist es wichtig, sich für eine qualitativ hochwertige, von namhaften Herstellern zu entscheiden. Man sollte das neue Alarmsystem unbedingt von einem Fachmann installieren lassen und sich von billigen DIY-Sets fernhalten.
Es sind ebenfalls Hybrid-Alarmsysteme erhältlich, welche eine Mischform aus verkabelten Anlagen und Funksystemen sind. Hybrid-Anlagen sind Anlagen, bei denen nur einzelne Geräte verkabelt werden und der Rest durch Funkkomponenten abgesichert wird. Diese Variante wird aus Sicherheitsgründen häufig bevorzugt und eignet sich für mittelgroße oder größere Objekte.
📲 Sicherheitssysteme für das Smart-Home
Ein vernetztes Zuhause, das sogenannte Smart-Home, liegt in den vergangenen Jahren stark im Trend. Zahlreiche Geräte, Rollläden, Beleuchtung, usw. lassen sich heute via App mit dem Handy oder einem Tablet steuern. Diese Steuerung kann mithilfe eines Zeitschalters den Anschein erzeugen, dass jemand zu Hause sei. Selbst Bewegungsmuster können gespeichert und simuliert werden, falls man nicht zu Hause ist. Das Haus kann über das Handy jederzeit überwacht werden und wird der Alarm ausgelöst, kann man blitzschnell nachsehen, ob alles in Ordnung ist, oder sich ein Eindringling im Haus befindet und umgehend die Polizei kontaktieren. Es ist ebenfalls möglich, sein Smart-Home-Sicherheitssystem direkt mit der nächsten Polizeidienststelle verbinden zu lassen.
Eine Schwachstelle einer solchen Anlage ist das potenzielle Hacken der Verbindung, wodurch unerwünschte Gäste die Kontrolle über das System erhalten und es vollkommen steuern können. Die Internetverbindung darf ebenfalls nicht unterbrochen werden, denn sonst kann kein Alarm ausgelöst werden. Daher empfehlen wir eine Back-Verbindung, um sicherzugehen, dass das System ununterbrochen funktioniert.
🌀 Alarmsysteme mit Infraschall
Eine Alternative zu herkömmlichen Alarmsystemen ist der Einsatz von Geräten mit Infraschall-Detektion. Unter Infraschall versteht man Schallwellen, die über eine sehr große Wellenlänge verfügen. Infraschall-Frequenzen liegen unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle, breiten sich aber wie hörbare Schallwellen kreisförmig von ihrer Quelle aus. Die Wissenschaft setzt seit Jahrzehnten auf die Messung von Infraschall, da diese einzigartigen Schallwellen durch natürliche Ereignisse wie Erdbeben oder Explosionen erzeugt werden. Aufgrund ihrer großen Wellenlänge können empfindliche Instrumente diese Wellen auch über große Entfernungen hinweg aufspüren, sodass beispielsweise Erdbeben auf der anderen Seite des Erdballs erkannt werden können.
Alarmsysteme, die auf Infraschall-Detektion basieren, funktionieren ähnlich wie diese Messstationen. Wenn ein Gebäude gewaltsam aufgebrochen wird, z. B. durch das Zertrümmern eines Fensters oder das Aufbrechen einer Tür, werden nicht nur hörbare Schallwellen wie das Zerspringen von Glas erzeugt, sondern auch Infraschallwellen. Diese Wellen breiten sich in den Räumen aus und können von den Sensoren der Alarmanlage gemessen werden. Der Vorteil dieser Technologie liegt darin, dass nicht jedes Fenster und jede Tür mit Sensoren ausgestattet werden muss, sodass eine kostspielige und zeitaufwändige Installation entfällt.
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