Bewertungen spielen eine immer größere Rolle in unserem täglichen Leben. Ob wir ein neues Restaurant ausprobieren, einen Film ansehen oder einen neuen Job suchen – oft greifen wir auf die Bewertungen anderer zurück, um unsere Entscheidungen zu treffen. Eine dieser Entscheidungen, die besonders wichtig ist, betrifft unseren Arbeitsplatz. Immer mehr Arbeitnehmer nutzen Plattformen, um ihren Arbeitgeber zu bewerten. Doch was genau ist dabei zu beachten? Wie kann man als Mitarbeiter einen Arbeitgeber bewerten auf eine Weise, die sowohl nützlich als auch rechtlich einwandfrei ist?1. Wo kann man Arbeitgeber bewerten?
Es gibt zahlreiche Plattformen, auf denen Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber bewerten können. Zu den bekanntesten gehören GoWork.de, Kununu, Glassdoor, Indeed und StepStone. Diese Portale bieten eine Plattform, auf der Arbeitnehmer ihre Erfahrungen teilen und so anderen bei ihrer Jobsuche helfen können.
Was sollte man bei einer Arbeitgeberbewertung beachten?
Bei der Bewertung eines Arbeitgebers gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Hier sind die wichtigsten:
Objektivität und Fairness
Es ist wichtig, dass Ihre Bewertung objektiv ist. Das bedeutet, dass Sie sowohl positive als auch negative Aspekte des Arbeitsplatzes berücksichtigen sollten. Versuchen Sie, Ihre persönlichen Gefühle beiseite zu lassen und sich auf Fakten zu konzentrieren.
Anonymität
Die meisten Arbeitgeberbewertungsportale erlauben es den Nutzern, ihre Bewertungen anonym abzugeben. Dies kann besonders wichtig sein, wenn Sie noch bei dem Unternehmen arbeiten, das Sie bewerten. Dennoch sollten Sie vorsichtig sein und keine spezifischen Details preisgeben, die Ihre Anonymität gefährden könnten.
Respekt
Auch wenn Sie negative Erfahrungen gemacht haben, sollten Sie stets respektvoll bleiben. Beleidigungen oder herablassende Kommentare sind nicht nur unangebracht, sondern können auch rechtliche Konsequenzen haben.
Welche Kriterien sind bei einer Arbeitgeberbewertung wichtig?
Bei der Bewertung eines Arbeitgebers gibt es verschiedene Aspekte, die berücksichtigt werden sollten. Hier sind die wichtigsten:
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen umfassen eine Vielzahl von Faktoren, wie zum Beispiel die Arbeitszeit, die Arbeitsbelastung und die Arbeitsumgebung. Diese Faktoren können einen erheblichen Einfluss auf die Zufriedenheit der Arbeitnehmer haben.
Vergütung und Zusatzleistungen
Die Höhe der Vergütung sowie zusätzliche Leistungen, wie zum Beispiel betriebliche Altersvorsorge, können ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Bewertung eines Arbeitgebers spielen.
Unternehmenskultur und Arbeitsatmosphäre
Eine positive Unternehmenskultur und eine angenehme Arbeitsatmosphäre können dazu beitragen, dass sich Arbeitnehmer wohlfühlen und motiviert sind.
Work-Life-Balance
Eine gute Work-Life-Balance ist für viele Arbeitnehmer ein wichtiger Faktor. Flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, können dazu beitragen, diese Balance zu erreichen.
Karrieremöglichkeiten
Die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Aufstiegschancen können ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung eines Arbeitgebers sein.
Wie sollte man eine Arbeitgeberbewertung formulieren?
Bei der Formulierung einer Arbeitgeberbewertung gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
Ehrlichkeit
Seien Sie ehrlich in Ihrer Bewertung. Wenn Sie etwas Negatives zu sagen haben, tun Sie dies auf eine konstruktive Art und Weise. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kritik auf Fakten basiert und nicht auf persönlichen Gefühlen oder Vermutungen.
Details
Geben Sie so viele Details wie möglich an, ohne Ihre Anonymität zu gefährden. Beschreiben Sie spezifische Situationen oder Ereignisse, die Ihre Bewertung untermauern.
Klarheit und Verständlichkeit
Stellen Sie sicher, dass Ihre Bewertung klar und verständlich ist. Vermeiden Sie Fachjargon und unklare Formulierungen. Denken Sie daran, dass Ihre Bewertung von vielen verschiedenen Menschen gelesen wird, die möglicherweise nicht mit den spezifischen Aspekten Ihres Arbeitsplatzes vertraut sind.
Welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten?
Bei der Abgabe einer Arbeitgeberbewertung gibt es auch einige rechtliche Aspekte zu beachten:
Keine unwahren Tatsachen
Es ist wichtig, dass Sie keine unwahren Tatsachen über Ihren Arbeitgeber verbreiten. Dies könnte als Verleumdung angesehen werden und rechtliche Konsequenzen haben.
Keine Beleidigungen
Beleidigungen sind nicht nur unangebracht, sondern können auch rechtliche Konsequenzen haben. Bleiben Sie stets respektvoll in Ihrer Bewertung.
Keine Offenlegung von Betriebsgeheimnissen
Es ist illegal, Betriebsgeheimnisse zu offenbaren. Stellen Sie sicher, dass Sie keine vertraulichen Informationen über Ihren Arbeitgeber preisgeben.
Was passiert, wenn man sich nicht an diese Regeln hält?
Wenn Sie sich nicht an die oben genannten Regeln halten, können Sie mit verschiedenen Konsequenzen rechnen:
Strafrechtliche Konsequenzen
Wenn Sie unwahre Tatsachen verbreiten, beleidigen oder Betriebsgeheimnisse offenlegen, können Sie mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Dies kann Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen beinhalten.
Arbeitsrechtliche Konsequenzen
Wenn Sie noch bei dem Unternehmen arbeiten, das Sie bewerten, können Sie auch mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen. Dies kann eine Abmahnung oder sogar eine Kündigung sein.
Zivilrechtliche Konsequenzen
Wenn Ihre Bewertung dem Ruf des Unternehmens schadet, kann dies zu zivilrechtlichen Konsequenzen führen. Das Unternehmen könnte Sie auf Schadensersatz verklagen.
Kann mein Arbeitgeber herausfinden, dass ich eine Bewertung verfasst habe?
Obwohl die meisten Bewertungsportale eine anonyme Bewertung ermöglichen, ist absolute Anonymität im Internet nie garantiert. Es ist daher empfehlenswert, bei der Bewertung keine spezifischen Details zu nennen, die auf Ihre Identität hinweisen könnten.
Was tun gegen falsche oder gefälschte Bewertungen?
Falsche oder gefälschte Bewertungen können das Image eines Unternehmens erheblich schädigen. Wenn Sie als Arbeitgeber feststellen, dass eine Bewertung unwahr oder irreführend ist, sollten Sie rechtliche Schritte in Erwägung ziehen. In vielen Fällen können Sie eine Löschung der Bewertung beantragen.
Was sind die Chancen und Risiken einer Arbeitgeberbewertung?
Eine ehrliche und konstruktive Arbeitgeberbewertung kann sowohl für den Arbeitgeber als auch für potenzielle Bewerber von Vorteil sein. Sie kann zu Verbesserungen in der Unternehmenskultur und den Arbeitsbedingungen führen und potenziellen Bewerbern helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Andererseits birgt die Abgabe einer Bewertung auch Risiken. Wenn Sie sich nicht an die oben genannten Regeln halten, können Sie mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Zudem kann eine negative Bewertung das Betriebsklima belasten und zu Spannungen am Arbeitsplatz führen.
Fazit
Das Bewerten eines Arbeitgebers ist eine mächtige Möglichkeit, Ihre Erfahrungen zu teilen und anderen bei ihrer Jobsuche zu helfen. Allerdings ist es wichtig, dass Sie dabei ehrlich, fair und respektvoll sind. Denken Sie daran, dass Ihre Worte einen erheblichen Einfluss auf das Image des Unternehmens und die Entscheidungen potenzieller Bewerber haben können. Mit den richtigen Kenntnissen und der nötigen Sorgfalt können Sie eine Bewertung abgeben, die sowohl für Sie als auch für andere von Nutzen ist.