Pflegeheim-Kosten: Was zahlt die Kasse, was Du?

Ein Umzug in ein Pflegeheim ist ein großer Schritt – emotional wie auch finanziell. Viele Familien stehen plötzlich vor der Frage: Wer übernimmt die Kosten? Was zahlt die Pflegekasse? Und welchen Anteil muss man selbst tragen? Gerade bei einer dauerhaften Unterbringung können sich die Kosten schnell summieren. Deshalb ist es wichtig, einen Überblick über die einzelnen Kostenbestandteile zu haben, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Wenn Du aktuell ein Pflegeheim suchst, findest Du eine gute Übersicht auf pflegeheime dort kannst Du schnell das passende Haus finden.

Im Folgenden erklären wir verständlich, wie sich die Pflegeheim-Kosten zusammensetzen, wie viel die Pflegeversicherung übernimmt und welche Posten auf Dich oder Deine Angehörigen zukommen können.

1. So setzen sich die Kosten im Pflegeheim zusammen

Die monatlichen Kosten für ein Pflegeheim bestehen aus mehreren Bausteinen. Zunächst wäre da der sogenannte Pflegesatz – dieser deckt die reine Pflegeleistung ab. Hinzu kommen Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie sogenannte Investitionskosten. Manche Einrichtungen berechnen außerdem zusätzliche Leistungen wie Friseur, Fußpflege oder Ausflüge.

Besonders wichtig: Die Pflegekasse übernimmt nicht alle Kosten, sondern beteiligt sich abhängig vom Pflegegrad nur an den Pflegekosten selbst. Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten musst Du in der Regel selbst tragen – sie zählen zum „Eigenanteil“.

Die monatlichen Gesamtkosten liegen oft zwischen 3.000 und 4.000 Euro. Der Anteil, den Pflegebedürftige selbst zahlen müssen, beträgt je nach Einrichtung und Pflegegrad durchschnittlich 2.000 Euro.


2. Was übernimmt die Pflegekasse – und wie viel bleibt übrig?

Die Pflegeversicherung ist eine Teilkaskoversicherung. Das bedeutet: Sie übernimmt nur einen Teil der anfallenden Kosten. Wie viel genau, hängt vom Pflegegrad ab. Seit dem 1. Januar 2022 wurde ein sogenannter Leistungszuschlag eingeführt, der mit zunehmender Aufenthaltsdauer im Heim steigt – ein kleiner Lichtblick für Langzeitpflegebedürftige.

Hier siehst Du eine Übersicht, wie viel die Pflegeversicherung je nach Pflegegrad übernimmt:

PflegegradZuschuss PflegekasseDurchschnittl. Eigenanteil
Pflegegrad 10 €ca. 2.500–3.000 €
Pflegegrad 2770 €ca. 2.000–2.500 €
Pflegegrad 31.262 €ca. 1.800–2.300 €
Pflegegrad 41.775 €ca. 1.600–2.200 €
Pflegegrad 52.005 €ca. 1.400–2.000 €

Je länger jemand im Heim lebt, desto höher fällt der sogenannte Leistungszuschlag aus. Nach 12 Monaten Aufenthalt gibt es bis zu 70 % Rabatt auf den pflegebedingten Eigenanteil – das soll Bewohner und Familien finanziell entlasten.

3. Was zahlt man selbst – und welche Hilfe gibt es?

Der Eigenanteil ist der Betrag, der nach Abzug der Pflegekassen-Leistung übrig bleibt. Dieser umfasst in der Regel:

  • Unterkunft und Verpflegung (rund 800–1.200 €)
  • Investitionskosten (rund 400–800 €)
  • Pflege-Eigenanteil (nach Abzug Zuschuss)

Viele ältere Menschen zahlen diesen Betrag aus ihrer Rente oder ihren Ersparnissen. Wenn das nicht ausreicht, können Kinder zur Kasse gebeten werden – Stichwort: Elternunterhalt. Allerdings gibt es hier seit 2020 eine Einkommensgrenze. Erst ab einem Jahreseinkommen über 100.000 Euro brutto pro Kind greift diese Regelung überhaupt.

Wenn auch das nicht reicht, springt das Sozialamt ein. Die sogenannte „Hilfe zur Pflege“ hilft dabei, die verbleibenden Kosten zu tragen. Dafür müssen allerdings alle Einkünfte und Vermögen offen gelegt werden – ein Schritt, den viele scheuen, aber der in vielen Fällen notwendig ist.

4. Tipps, um Pflegeheim-Kosten besser zu stemme

Auch wenn die Kosten hoch sind, gibt es Möglichkeiten, sich finanziell zu entlasten. Wichtig ist vor allem eine gute Planung und Beratung – am besten, bevor der Pflegefall eintritt. Hier ein paar hilfreiche Tipps:

  • Pflegegrad frühzeitig beantragen: Ohne Pflegegrad gibt es keine Leistungen.
  • Beratung in Anspruch nehmen: Pflegeberater der Krankenkassen oder Pflegestützpunkte helfen kostenlos.
  • Zusatzversicherung prüfen: Eine private Pflegezusatzversicherung kann helfen, den Eigenanteil zu senken.
  • Vermögen clever sichern: Es gibt rechtssichere Wege, um Vermögen frühzeitig an Kinder zu übertragen.
  • Unterstützung vom Amt beantragen: Scheue Dich nicht, Hilfe zur Pflege zu beantragen, wenn es finanziell nicht reicht.

Mit diesen Maßnahmen lässt sich vermeiden, dass die Pflege zum finanziellen Kraftakt für die ganze Familie wird. Wichtig ist, sich frühzeitig zu informieren und nicht zu warten, bis die Belastung zu groß wird.

Fazit

Die Kosten für ein Pflegeheim können eine große finanzielle Herausforderung sein – für Betroffene und Angehörige. Doch mit dem richtigen Wissen und einer frühzeitigen Planung lässt sich vieles abfedern. Wichtig ist, alle verfügbaren Leistungen zu nutzen, sich beraten zu lassen und gegebenenfalls staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. So lässt sich der Lebensabend in einem Pflegeheim würdevoll und abgesichert gestalten.