Wer über einen längeren Zeitraum in einer sitzenden Tätigkeit arbeitet, weiß, dass das Risiko, hier Rückenschmerzen (oder zumindest -beschwerden) zu entwickeln, vergleichsweise hoch ist. Vor allem dann, wenn eher ungeeignete Sitzgelegenheiten und eine verkrampfte Haltung aufeinandertreffen, dauert es manchmal nur wenige Stunden, bis sich Muskeln und Knochen zu Wort melden.
Glücklicherweise gibt es ein paar Möglichkeiten, die dabei helfen können, den charakteristischen Beschwerden, die unter anderem auch im Homeoffice auftreten, entgegenzuwirken. Fest steht jedoch auch: Wer über einen längeren Zeitraum unter Rückenschmerzen leidet, sollte immer im ersten Schritt seinen behandelnden Hausarzt aufsuchen. Dieser kann dann gegebenenfalls eine Überweisung zur Physiotherapie beziehungsweise zum Orthopäden ausstellen.
Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit den Tipps, die sich vergleichsweise leicht umsetzen lassen und das Potenzial in sich tragen, die Arbeitszeit im Homeoffice etwas ergonomischer werden zu lassen.
Individuell anpassbare Einrichtungsgegenstände
Für ein ergonomisch eingerichtetes Büro gilt: Die Möbel sollten sich an den Körper des Nutzers anpassen lassen. Wer immer wieder versucht, eine Haltung einzunehmen, die zu einem standardisierten Tisch beziehungsweise Stuhl passt, läuft Gefahr, vergleichsweise früh Beschwerden zu entwickeln.
Zudem kann ein Stehschreibtisch helfen, tagsüber, zum Beispiel während der Arbeiten am PC, in Bewegung zu bleiben. Mithilfe dieser Einrichtungsgegenstände ist es oft möglich, verkrampften Haltungen vorzubeugen. Immerhin ist es hier nicht möglich, die Beine übereinanderzuschlagen oder in einen „Sitz-Rundrücken“ zu verfallen.
Doch Vorsicht! Auch diejenigen, die an einem Stehschreibtisch arbeiten, können irgendwann eine ungesunde Haltung einnehmen. Daher ist es umso wichtiger, sich immer wieder selbst zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren.
Zusatztipp: Vor allem diejenigen, die über mehrere Stunden am Tag am PC arbeiten müssen, können sich gegebenenfalls nicht mit dem Gedanken daran anfreunden, ausschließlich zu stehen. Sofern das Homeoffice groß genug ist, bietet es sich an, auf zwei unterschiedliche Schreibtische – eine klassische Variante und einen Stehtisch – zu setzen. Auf diese Weise stellt es meist kein Problem dar, vollkommen unkompliziert zwischen beiden Arbeitsorten zu wechseln und somit in Bewegung zu bleiben.
Der richtige Abstand und Winkel zum Bildschirm
Nicht nur die richtigen Möbelstücke, sondern auch der richtige Abstand und der korrekte Winkel zum Bildschirm können dazu beitragen, den Komfort im Homeoffice weiter zu erhöhen. Aber worauf sollten diejenigen, die gerade dabei sind, sich ihren Arbeitsbereich einzurichten, achten? Viele Experten raten dazu, für einen Abstand von mindestens 60 cm zwischen Nutzer und Bildschirm zu sorgen.
Zudem sollte ein Betrachtungswinkel von etwa 20° eingerichtet werden, um sicherzustellen, dass der Blick beim Arbeiten am Bildschirm immer leicht nach unten zeigt.
Ausreichend Pausen einplanen
Auch im ergonomisch eingerichteten Homeoffice ist es selbstverständlich wichtig, in regelmäßigen Abständen Pausen einzulegen. Einzelne Bewegungseinheiten, wie zum Beispiel ein kurzer Spaziergang, Kniebeugen oder andere Abläufe können dabei helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen und wieder Raum für neues, kreatives Denken zu schaffen.
Oder anders: Es wäre definitiv falsch, besagte Pausen ebenfalls im Sitzen und in der gewohnten Position zu verbringen. Wer Schwierigkeiten damit hat, die entsprechenden Auszeiten einzuhalten, sollte sich gegebenenfalls angewöhnen, sich den Wecker zu stellen. Aber: Auch zwischendurch ist es sinnvoll, den Arbeitsbereich zu verlassen, um – im wahrsten Sinne des Wortes – tief durchzuatmen.
Wer sich dann nach Feierabend hin und wieder für eine Yoga Einheit entscheidet, tut damit oft nicht nur seinem Körper, sondern auch seinem Geist etwas Gutes.
Fazit
Letztendlich auch, um einer Übertragung von Corona vorzubeugen, entschieden sich seit 2021 viele Unternehmen für das Homeoffice. Während im klassischen Büroalltag oft Gesundheitsbeauftragte dafür sorgen, dass mit Hinblick auf ergonomische Vorgaben keine Wünsche offenbleiben, sind diejenigen, die im Homeoffice in ihren eigenen vier Wänden arbeiten, häufig auf sich allein gestellt.
Auch viele Freelancer arbeiteten im Jahr 2023 wieder vom heimischen Büro aus – auch, wenn der Bedarf an IT-Experten zuletzt gesunken ist. Umso wichtiger ist es, sich darüber bewusst zu werden, dass es einige Möglichkeiten gibt, das Arbeiten am Schreibtisch flexibler, abwechslungsreicher und dementsprechend auch rückenschonender werden zu lassen.
Gleichzeitig ist es jedoch auch wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass Rückenschmerzen unterschiedliche Ursachen haben können. Dementsprechend braucht es eine individuelle Abklärung beim Arzt, um herauszufinden, welche Ursache den Beschwerden genau zugrunde liegt.