Schornsteinbrand vorbeugen: Wartung, Warnzeichen und Pflichten für Hausbesitzer

Ein Schornsteinbrand zählt zu den gefährlichsten Ereignissen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Kaminöfen und anderen Feuerungsanlagen. Dabei entsteht im Inneren des Schornsteins eine extrem heiße Verbrennung, die Temperaturen von bis zu 1.200 Grad Celsius erreichen kann. Die Folge: akute Brandgefahr für das gesamte Gebäude.

In diesem Beitrag erfährst du, wie du einen Schornsteinbrand verhindern, Warnzeichen rechtzeitig erkennen und deine gesetzlichen Pflichten als Hausbesitzer erfüllen kannst. Außerdem klären wir, worauf du achten solltest, wenn du einen Kamin nachträglich einbauen möchtest.

Was ist ein Schornsteinbrand?

Ein Schornsteinbrand entsteht durch die Selbstentzündung von Rußablagerungen im Inneren des Kamins. Dieser Ruß – auch Glanzruß genannt – entsteht insbesondere beim Verbrennen von feuchtem Holz, bei unvollständiger Verbrennung oder schlechter Luftzufuhr.

Wenn sich diese Rückstände über Monate hinweg ansammeln und nicht entfernt werden, reicht ein Funke aus, um einen Brand im Schornstein auszulösen. Das Feuer breitet sich dann schnell aus und kann auf das Dach oder andere Gebäudeteile übergreifen.

Warnzeichen für einen Schornsteinbrand

Ein beginnender Schornsteinbrand ist nicht immer sofort offensichtlich. Achte daher auf folgende Anzeichen:

  • Lautes Brummen oder Rauschen im Schornstein
  • Starker Funkenflug aus dem Schornstein
  • Flammen am Schornsteinkopf
  • Starker Rauchgeruch im Haus
  • Verfärbte oder heiße Wände in Kaminnähe

Bei diesen Warnsignalen solltest du sofort die Feuerwehr rufen – versuche nicht, den Brand selbst zu löschen! Wasser im heißen Schornstein kann zu einer Explosion führen.

So beugst du einem Schornsteinbrand effektiv vor

1. Regelmäßige Schornsteinreinigung

Lass deinen Schornstein mindestens einmal jährlich vom zertifizierten Schornsteinfeger reinigen. Bei häufigem Heizen mit Holz oder festen Brennstoffen sind zwei bis drei Reinigungen pro Jahr empfehlenswert.

2. Nur trockenes Holz verwenden

Brennholz sollte maximal 20 % Restfeuchte enthalten. Feuchtes Holz führt zu starker Rußbildung und erhöht das Risiko eines Schornsteinbrandes erheblich.

3. Heizgewohnheiten überprüfen

  • Nicht mit Zeitungspapier oder Karton anzünden
  • Kein Müll, behandeltes Holz oder Plastik verbrennen
  • Für ausreichende Luftzufuhr sorgen

4. Feuerstätte regelmäßig kontrollieren

Lass deine Heizungsanlage und deinen Ofen regelmäßig vom Fachmann überprüfen – besonders, wenn du einen Kamin nachträglich einbauen lässt.

Pflichten für Hausbesitzer laut Gesetz

Hausbesitzer sind gesetzlich verpflichtet, für den sicheren Betrieb der Feuerungsanlage zu sorgen. Dazu gehört:

  • Die regelmäßige Beauftragung eines zugelassenen Schornsteinfegers
  • Die Einhaltung der Kehr- und Überprüfungsfristen
  • Die Zugangsermöglichung zur Feuerstättenschau (alle 3,5 Jahre)
  • Die Verwendung zugelassener Brennstoffe

Missachtungen können zu Bußgeldern oder Versicherungsproblemen führen – insbesondere, wenn ein Schornsteinbrand nachweislich durch Vernachlässigung entstanden ist.

Vorsicht beim Kamin nachträglich einbauen

Viele Hausbesitzer möchten heutzutage einen Kamin nachträglich einbauen, etwa zur Heizkostenersparnis oder für gemütliche Atmosphäre. Das ist prinzipiell erlaubt – jedoch nur unter bestimmten Bedingungen:

  • Genehmigungspflicht: Der Einbau muss beim Schornsteinfeger gemeldet und durch diesen abgenommen werden.
  • Geeigneter Schornstein: Nicht jeder Altbau-Schornstein ist für Festbrennstoffe geeignet – ggf. ist eine Sanierung oder Edelstahlschornstein nötig.
  • Einhaltung der Brandschutzvorschriften: Abstände zu brennbaren Materialien müssen eingehalten werden.

Ein nicht fachgerecht eingebauter Kamin erhöht nicht nur das Risiko eines Schornsteinbrandes, sondern kann auch zum Erlöschen des Versicherungsschutzes führen.

Checkliste: Schornsteinbrand vorbeugen

  • Schornstein regelmäßig kehren lassen
  • Nur trockenes, unbehandeltes Holz verwenden
  • Heizverhalten optimieren
  • Kamin nur mit Genehmigung nachrüsten
  • Warnzeichen frühzeitig erkennen
  • Feuerlöscher oder Löschdecke bereithalten
  • Telefonnummer der Feuerwehr griffbereit haben

Fazit: Sicherheit beginnt beim Schornstein

Ein Schornsteinbrand lässt sich mit wenigen, aber konsequent umgesetzten Maßnahmen wirkungsvoll vermeiden. Regelmäßige Wartung, verantwortungsvolles Heizen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sind dabei die Schlüssel zur Sicherheit. Wenn du planst, einen Kamin nachträglich einbauen zu lassen, hole dir unbedingt professionellen Rat – nur so bleibt dein Zuhause sicher und warm.