In den letzten Jahren ist das Arbeiten im Homeoffice für viele Berufstätige zur neuen Normalität geworden. Unternehmen bieten Homeoffice sogar als neues Beschäftigungsmodell in ihren Stellenanzeigen an. Auch ortsunabhängige digitale Nomaden, die von überall aus arbeiten, durch die Welt ziehen und ihren Arbeitsplatz einfach mitnehmen, sind keine Seltenheit mehr und ein fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Dieses Arbeitsmodell hat für uns enorme Vorteile, da wir unseren Alltag flexibler gestalten können, effektive Arbeitszeit gewinnen und uns das stressige Pendeln zum Arbeitsplatz ersparen.
Wir müssen uns aber auch der möglichen Risiken dieses modernen Arbeitsmodells bewusst sein. Eines der größten Probleme beim Arbeiten von zu Hause oder unterwegs ist die Cybersicherheit. Da sensible Daten und vertrauliche Informationen auf dem Spiel stehen, ist es unerlässlich, Strategien zum Schutz des digitalen Arbeitsplatzes und der Privatsphäre zu implementieren. Wir möchten hier aufzeigen, wie wir uns auch ohne die professionelle Hilfe eines IT-Teams im Büro schützen können.
Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) verwenden
Virtuelle private Netzwerke sind sehr nützlich und wichtig, um die Sicherheit digitaler Daten zu gewährleisten und den Nutzern mehr Privatsphäre und Schutz vor Hackern und Spyware zu bieten. Dies ist besonders empfehlenswert, wenn wir mit dem Intranet des Unternehmens verbunden sind oder bei einem Auslandsaufenthalt auf lokale Inhalte zugreifen müssen.
Ein VPN verschlüsselt die Internetverbindung und gewährleistet, dass alle Online-Aktivitäten privat und sicher sind. Es verschleiert die IP-Adresse und macht es Hackern schwer, Online-Aktivitäten zu verfolgen.
Wi-Fi-Netzwerk schützen
Das Wi-Fi-Netzwerk ist das Tor zur digitalen Welt. Es lässt sich mit den folgenden einfachen Maßnahmen schützen:
- Legen Sie ein sicheres, einmaliges Passwort für Ihr Wi-Fi fest.
- Verbergen Sie Ihren Netzwerknamen (SSID), um unbefugten Zugriff zu verhindern.
- Aktivieren Sie die WPA3-Verschlüsselung für erhöhte Sicherheit, um Hackern das Eindringen in Ihr Netzwerk zu erschweren.
Zudem gilt es, bei Phishing-Versuchen Vorsicht walten zu lassen:
- Phishing-E-Mails und -Nachrichten sind eine weit verbreitete Taktik von Cyberkriminellen.
- Seien Sie vorsichtig, wenn Sie auf Links klicken oder Anhänge herunterladen, sollten diese verdächtig erscheinen.
- Überprüfen Sie die Identität des Absenders und die URL, bevor Sie Ihre Anmeldedaten eingeben.
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren
Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen Sicherheitsschritt, der neben dem Passwort eine zweite Form der Verifizierung erfordert. So wird der Zugriff auf ein Konto verhindert, auch wenn das Passwort bekannt ist.
- Wählen Sie eine 2FA-Methode aus. SMS-Codes, Authentifizierungs-Apps (wie Google Authenticator oder Authy) und physische Sicherheitsschlüssel. Entscheiden Sie, welche Methode für Sie am besten geeignet ist.
- Aktivieren Sie 2FA in Ihren Kontoeinstellungen. Registrieren Sie Ihr Gerät oder Ihre Telefonnummer:
- Speichern Sie Backup-Codes (falls verfügbar). Viele Dienste bieten Backup-Codes an, die Sie speichern sollten, wenn Sie keinen Zugriff auf Ihr 2FA-Gerät haben. Mit diesen Codes können Sie auf Ihr Konto zugreifen, selbst wenn Sie Ihr Telefon oder Ihren Sicherheitsschlüssel verlieren.
- Verwenden Sie 2FA bei der Anmeldung. Von nun an wird der Dienst bei jedem Anmeldeversuch nach Ihrem 2FA-Code fragen.
Physischen Zugang schützen
Bei der Sicherung der digitalen Umgebung geht es nicht nur um virtuelle Bedrohungen. Schließen Sie daher Ihren Computer ab, wenn Sie ihn verlassen, um physischen Zugriff zu verhindern. Erwägen Sie außerdem die Verwendung eines Bildschirmschutzes, um das sogenannte „Shoulder Surfing“ zu verhindern, bei dem andere Personen Ihren Bildschirm aus der Ferne sehen können.
Software und Geräte aktualisieren
Veraltete Software ist eine der einfachsten Einstiegsmöglichkeiten für Cyberkriminelle. Aktualisieren Sie regelmäßig Ihr Betriebssystem, Ihre Antiviren-Software und Ihre Anwendungen. Wenn die Software auf dem neuesten Stand gehalten wird, werden vorhandene Funktionen verbessert, Sicherheitslücken geschlossen und die Leistung des Endgerätes optimiert. Aktivieren Sie nach Möglichkeit automatische Updates, um zu gewährleisten, dass ein Schutz vor den neuesten Sicherheitsbedrohungen besteht.
Regelmäßige Schulungen und Team Events
Ein Bewusstsein für Cybersicherheit ist ein starker Schutz. Halten Sie sich über die neuesten Bedrohungen und bewährte Verfahren auf dem Laufenden und ermutigen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, dies ebenfalls zu tun. Organisieren Sie als Unternehmer regelmäßige Schulungen, die per Videokonferenz über Zoom oder Skype durchgeführt werden können.
Regelmäßige Schulungen können als Teamevent organisiert werden, was unter anderem eine gute Gelegenheit ist, die Motivation und den Zusammenhalt zu stärken und den persönlichen Kontakt zu Kollegen und Vorgesetzten zu pflegen. Den Mitarbeitern sollten die notwendigen Ressourcen in Form von Laptops und Software zur Verfügung gestellt werden, damit jeder im Unternehmen potenzielle Risiken erkennen und angemessen reagieren kann. Vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Laptops, Smartphones oder mobile Endgeräte sollten auf keinen Fall für private Zwecke genutzt oder an Freunde oder Familienmitglieder weitergegeben werden.
Fazit
Das moderne Arbeitsmodell im Homeoffice und als ortsunabhängiger digitaler Nomade bietet viele Vorteile, bringt aber auch die Verantwortung mit sich, den digitalen Arbeitsplatz in Eigenverantwortung zu schützen. Wenn Sie wachsam bleiben, Ihre Software regelmäßig aktualisieren und sichere Praktiken anwenden, lässt sich das Risiko einer Cyberkatastrophe erheblich verringern. Denken Sie daran, dass eine Investition in die Cybersicherheit eine wichtige Maßnahme ist. Bleiben Sie auf dem Laufenden, bleiben Sie sicher, damit wir alle weiterhin die Vorteile des Homeoffice und unseren Alltag zeitlich flexibel gestalten können!